12.07.2019

"Well Connected“ am Flughafen München

Fotos: Stephan Goerlich

In der Ausstellung "Well Connected" stellt bayern design gemeinsam mit dem Flughafen München neun "smarte", zukunftsweisende Projekte aus den Bereichen Haushalt, Gesundheit, Architektur/Stadtplanung, Wissensvermittlung und Service/Sicherheit vor.

Die Digitalisierung nimmt Einfluss auf unsere Umgebung: Gegenstände werden "smart" und lernen untereinander zu kommunizieren. Sie zeichnen auf, werten aus und helfen uns Menschen unsere Wahrnehmung zu erweitern. Die Ausstellung "Well Connected Bayern gestaltet – Vernetzung verbindet" des Kompetenzzentrums für Gestaltung des Freistaates Bayern, bayern design, greift diese Aspekte auf und zeigt, wie diese Objekte unser Leben nachhaltig bereichern können. Design ist dabei das verbindende Element zwischen der analogen und der digitalen Welt. Gemeinsam mit dem Flughafen München stellt bayern design neun zukunftsweisende Projekte aus den Bereichen Haushalt, Gesundheit, Architektur/Stadtplanung, Wissensvermittlung und Service/Sicherheit vor. Alle Ausstellungsbeispiele sind mit Beteiligung bayerischer Unternehmen oder Gestalter entstanden. Der Flughafen München stärkt dieses Potenzial – und schafft mit dem LabCampus eine Smart City, ein Innovationszentrum direkt auf dem Gelände des Flughafens München, wo Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Start-ups und Kreative neue Produkte entwickeln, testen und präsentieren werden. "Well Connected" ist die dritte Ausstellung der fünfteiligen Reihe "Bayern gestaltet" und wird noch bis 11. September 2019 im Terminal 2, Ebene 04, südlicher Check-In-Bereich, zu sehen sein.

Der smarte Haushalt


Die smarte Küche ist ausgestattet mit Geräten, die die Arbeit erleichtern und sicherer machen. Einen intelligenten Kühlschrank bietet beispielsweise Bosch (München): Mit der Home Connect Funktion kann der Nutzer via Smartphone-App sein Gerät kontrollieren, aktivieren und Informationen abrufen. Der Kühlschrank macht Fotos von seinem Innenraum. Der Nutzer greift darauf zurück und geht gezielt Lebensmittel einkaufen oder nutzt seine innovative App, die Menüvorschläge gibt anhand der vorhandenen Lebensmittel im Kühlschrank. Guided Cooking mit Augmented Reality von Vivien Bardosi (Hochschule Augsburg) lässt Rezeptbücher und Videoanleitungen per Smartphone "alt aussehen". Mit einer Augmented Reality-Brille vermischt sich die Kochanleitung mit der Realität. Die intelligente Anweisung lenkt die Blicke und das Handeln der Köche. Während man der Schritt-für-Schritt Anleitung folgt, erhält man wertvolle Tipps und weitere Informationen zur Zubereitung per Bild-in-Bild Übertragung und kann parallel dazu kochen.

Gesundheit per Abruf


Die Ausstellung "Well Connected" stellt auch zwei innovative Exponate aus dem Bereich Gesundheit vor: factor product (München) hat mit der Baden-Württembergischen Kassenvereinigung das Projekt docdirekt gestartet. Der kostenfreie, telemedizinische Service ist für Kassenpatienten gedacht, die per Telefon, App oder online ärztliche Hilfe erhalten, wenn ihr Hausarzt nicht erreichbar ist. Eine speziell geschulte Medizinische Fachangestellte erfasst Personalien, Krankheitssymptome und klärt die Dringlichkeit. Ein Online-Arzt stellt die Diagnose und legt weitere Behandlungsschritte fest. Osram (München) hat eine Brille entworfen, die durch gezielte Lichtimpulse das Gehirn stimulieren kann. Die CHRONOGY Sonnenbrille simuliert natürliches Tageslicht nach dem Human Centric Lighting (HCL) Prinzip und kann eingesetzt werden zur Entspannungsförderung, als Energiekick oder Jetlag-Überwindung.

Nachhaltige Architektur und smarte Stadtplanung


Auch in der Baubranche, Architektur und Stadtplanung werden dringend innovative Lösungen gesucht; beispielsweise für das bereits jetzt bestehende Dilemma der stetig wachsenden urbanen Gebiete und der endlichen Ressourcen an Baumaterial. Die Phoenix Design Academy (Stuttgart/München) mit Tony Jankowski (HTW Berlin) widmet sich dem Thema Autonomes Bauen der Zukunft und stellt ihr Projekt DUOTEC vor. Als Vorbild dienen Spinnen und Schnecken, deren Prinzipien auf Architektur und technische Systeme übertragen werden. Zwei mobile Roboter weben und kleben wie ihre Vorbilder aus der Natur und verwenden dabei innovative Materialien. Smarter Together (München) ist ein von der EU gefördertes Projekt zur Erarbeitung intelligenter Lösungen für eine smarte Stadt. Ein Münchner Bezirk wird mit intelligenten Straßenleuchten ausgestattet, die Verkehrsdaten erheben, Schadstoff-Belastungen messen und Klimadaten erfassen sowie öffentliche M-WLAN Hotspots anbieten. Die intelligente Nutzung von Informationen dient dazu um Energie einzusparen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und den Verkehr sauberer und cleverer zu gestalten.

Smarter Lernen


Digitales Lernen mit innovativer Software verspricht eine kleine Revolution im Alltag von Schülern, Studenten aber auch von Menschen mit kognitiver Einschränkung. Das Projekt KoBeLU (Kontextbewusste Lernumgebung) der Ludwigs-Maximilian-Universität (München) und sieben weiteren Projektpartnern beschäftigt sich mit interaktiven Lernassistenten: Lerninhalte werden visuell dargestellt und erklärt mit Hilfe von Projektionen direkt am Ort. Interaktive Assistenten geben Arbeitsanweisungen beispielsweise beim Kochen oder Montieren einer Lichtmaschine. Weitere Exponate steuern die Unternehmen Cabuu (Wernau/Fürth) und BioID (Nürnberg) bei. Das Start-up Cabuu hat eine App entwickelt für Schüler und Sprachbegeisterte, um Englisch-Vokabeln interaktiv und digital zu lernen. Der Live-Gesichtserkennungs-Algorithmus von BioID unterscheidet zwischen echten Gesichtern und Fälschungen und schützt so sensible Daten.

"Well Connected" ist noch bis zum 11. September 2019 zu sehen, ab Mitte September folgt die bayern design Ausstellung "Discoverers". Die letzte Schau der fünfteiligen Serie, "Smart Living", wird im November eröffnet und geht bis Anfang 2020.


bayern-design.de

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