03.09.2025
Im historischen Gebäude des Hotel Altstadt in Wien ist jedes Zimmer ein Kunstwerk für sich. Seit Anbeginn werden die Räume von namhaften Designern, Architekten und Künstlern gestaltet, um die Kunst der Wiener Gastfreundschaft zu interpretieren. In diese Riege der kreativen Gestalter wie Matteo Thun und Co. reiht sich in diesem Jahr der Wiener Designer Arthur Arbesser ein. Zwei Zimmer des charmanten Hotels gestaltete der in Mailand ansässige Kreative mit viel Freude am Schaffen seiner ganz persönlichen "Wiener-Mailänder Melange", wobei er für die Wiener Elemente mit Möbeln und Stoffen der niederösterreichischen Möbelmanufaktur Wittmann arbeitete.
"Gestalte einen Ort so, dass du selbst gerne deine Zeit dort verbringen möchtest", so der Grundsatz des vielgereisten Hotelbesitzers Otto E. Wiesenthal. Für ihn ging mit der Eröffnung des Hotels 1991 ein langgehegter Traum in Erfüllung: die Verbindung zwischen Hotel, gemütlicher Altbauwohnung und Galerie. Erbaut 1902 beherbergt das Haus in der Kirchengasse 41 heute gleichzeitig Wohnungen und
das Boutiquehotel Altstadt Vienna mit 62 individuell gestalteten Zimmern und Suiten. Der Gast fühlt sich ab dem ersten Betreten "wie bei guten Freunden zu Hause", umgeben von inspirierenden Kunstwerken, wohin das Auge blickt.
Passend zum Credo des Hotelbesitzers war Arthur Arbesser wichtig, die Zimmer möglichst gemütlich, warm und einladend zu gestalten. Auch, "dass ein freier, kreativer Geist mit Wiener Wurzeln am Werk war", wollte er zum Ausdruck bringen.
"Das Hotel Altstadt Vienna schafft ein wunderbar individuelles und inspirierendes Umfeld, in dem unsere Möbel perfekt zur Geltung kommen. Gäste erleben Wien in einer Atmosphäre, die Design, Kunst und Gastfreundschaft vereint – wir sind stolz, dass Wittmann Möbel ein Teil dieses besonderen Hauses sind", so Alice Wittmann.
In Zimmer 14 sollte die Basis aus zwei Farben bestehen, die Arthur Arbesser mit dem Wiener Jugendstil verbindet: ein tiefes, intensives Blau und ein sattes Saffrangelb. Sie bilden einen starken Kontrast zur weißen Wand und den stilisierten Stuck-Elementen des Raumes. Der farbenfrohe Stoff "Flowers", den Arthur Arbesser in Kooperation mit Wittmann kreierte und welcher das Wittmann-Bett "Spring" sowie die Sitzbank in Zimmer 14 ziert, ist unverkennbar eine Hommage an einen seiner Helden: Josef Frank. Josef Hoffmanns "Kubus Fauteuil" und "Fledermaus Stuhl" von Wittmann unterstreichen Arbessers Wiener Herkunft. Die "Sticks Table" von Jaime Hayon für Wittmann als Nachttische harmonieren mit dem Farbschema des Stoffdessins.
Seit 20 Jahren lebt Arthur Arbesser in Mailand und hat dort auch sein Studio. Um den Einfluss der Stadt in seine angestrebte Interior-Mischung einfließen zu lassen, bediente er sich Möbeldesigns einiger seiner italienischen Idole: den Schreibtisch "Quaderna" von Superstudio, die Stehlampe "Imbuto" von Luigi Caccia Dominioni sowie die fröhliche "Snoopy"-Lampe der Brüder Castiglioni. Das "gestreifte" Badezimmer sollte starke Farben mit strenger Grafik verbinden und erinnert an Arbessers Mode-Entwürfe.
Das Spiel mit der Geometrie, dem Schachbrett, dem Würfel war Arthur Arbessers Idee für Zimmer 30: das Badezimmer ist ein schwarz-weißer Glaskubus, hergestellt von der Firma Josef Göbel aus der Steiermark, die zwei bunt lackierten Nachtkästchen sind dekonstruierte Würfel, angefertigt nach Arthur Arbessers Entwürfen und um das Bett herum schlängelt sich an der Wand eine grafische Bordüre der Wiener Werkstätte als Fresco. Das in Zimmer 30 eingesetzte "Atrium"-Sofa von Wittmann besteht aus simplen Blöcken und der Teppich "Chess" erinnert an die Fliesen eines Wiener Stiegenhauses. So zieht sich das reduzierte, grafische Thema des Würfels auf verspielte Art und Weise durch das gesamte Zimmer.
Dass das Bauhaus dank Marcel Breuers Couchtisch "Laccio", Charlotte Perriand mit ihrer Lampe "Le Grand Bleu" und der visionäre Friedrich Kiesler mit dem mintfarbenen, lederbezogenen "Freischwinger Stuhl" vertreten sind, rundet das geometrische Gestaltungskonzept ab. Zur Zimmereinrichtung gehören des Weiteren das Wittmann-Doppelbett "Spring" mit Kopfhaupt "Themis" sowie der "Fledermaus Stuhl" von Josef Hoffmann, gefertigt von Wittmann. Die beiden Bilder an der Wand stammen von der österreichischen Künstlerin Xenia Hausner.
Arbesser ist in Wien geboren und aufgewachsen und hat die Geschichte und Kultur der Stadt von klein auf kennen gelernt. Nach seinem Abschluss am Londoner Central Saint Martins College zog er nach Mailand, um mehrere Jahre für ein führendes Modehaus zu arbeiten. Nach der Gründung seines Labels und als Finalist des LVMH-Preises 2015 wurde er schnell für seine grafische Ästhetik und persönliche Designsprache bekannt. Neben seinem gleichnamigen Label ist Arbesser auch als kreativer Berater tätig und arbeitet an zahlreichen Kollaborationen von Möbeln bis hin zu Produktdesign. Kostümdesign für Ballett und Oper vervollständigen seine kreative Welt.
"Ich liebe Hotels – vor allem wenn sie Charme und Flair haben – so wie das Hotel Altstadt in Wien. Es war mir eine große Freude zwei Zimmer zu gestalten – mit starken Farben und Mustern gemischt mit Design-Klassikern z. B. von Josef Hoffmann oder Friedrich Kiesler. So entstand eine echte "Wiener-Mailänder“ Mischung", so Arthur Arbesser.
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