30.04.2024
Die Begrünung im Restaurant unterstreicht den engen Bezug zu den Nürnberger Hesperidengärten, verleiht dem Raum Frische und Lebendigkeit. Angelehnt an das Gestaltungskonzept wird regionale Küche mit Schwerpunkt auf pflanzliche Gerichte serviert. Foto: Gabriel Büchelmeier
Sein Name ist Programm: Im Hotel Pomander, benannt nach der von dem Nürnberger Uhrmacher Peter Henlein entwickelten, ersten tragbaren Uhr, der Pomander-Uhr, spielt die Zeit eine essenzielle Rolle. "Hier treffen Vergangenheit und Gegenwart aufeinander und verschmelzen und zeigen dem Gast subtil, wie kostbar doch Zeit ist", sagt die Architektin Viki Kitzig, die gemeinsam mit ihrem Team das Interior Design des Nürnberger Hotels entwickelt und realisiert hat. Beim ressourcenschonenden Umbau des ehemaligen Maritim Hotels standen maximaler Bestandserhalt und ein zeitgemäß umgesetzter lokaler Bezug im Vordergrund.
Innerhalb von knapp zwei Jahren wurde das 1986 eröffnete Maritim Hotel in Nürnberg von Grund auf saniert und zum Hotel Pomander mit 311 Zimmern und Suiten umgebaut. Die Gestaltung aller öffentlichen Bereiche wie Rezeption, Restaurant, Fitnessraum, Saunen und Pool sowie Eventflächen, Meetingräume und Co-Working-Spaces lag dabei in den Händen von Kitzig Design Studios. Das Hotel Pomander gehört zum schwedischen Hotelimmobilienunternehmen Pandox, wird aber als eigenständige Marke mit Fokus auf Nachhaltigkeit geführt.
"Die größte Herausforderung bestand darin, mit dem Bestand zu arbeiten", erklärt Viki Kitzig. "Es gab unzählige Mengen an Materialien, Mustern und Oberflächen, von denen wir vieles, auch auf Kundenwunsch, beibehalten und – zeitgemäß interpretiert – in das neue Konzept integriert haben." So wurden vorhandene Holzpaneele an Wänden und Decken lackiert und mit farblich passenden Teppichböden und Dielen in Holzbodenoptik kombiniert. Aus einzelnen geschlossenen Räumen entstand ein großzügiger öffentlicher Bereich, in dem kühlere, raue Materialien wie Sichtbeton mit Terrazzo-Fliesen aufgelockert wurden, elegante Details aus Metall spielerisch mit knalligen Farben zusammengehen.
In den öffentlichen Bereichen wie hier in der Lounge fügt sich die Beleuchtung auf Elektroschienen perfekt in die offenen, dunklen Technikdecken ein. Foto: Pandox AB
Inspiriert von den mittelalterlichen unterirdischen Kellern, in den das traditionelle Nürnberger Rotbier gelagert wurde, dominiert Kupfer in der Lobby. Jedem Hotelbereich wurde ein eigenes Farbkonzept zugeordnet, "das im Zusammenspiel mit ausgewählten Materialien und dem gezieltem Einsatz der Gestaltungselemente jedem Bereich einen einzigartigen Charakter verleiht".
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