10.08.2022

Magie der Pigmente

Fotos: Diane von Schoen

Als "Wandler des Kostbaren" versteht sich das international tätige Holzverarbeitungs-Unternehmen Schotten & Hansen mit Sitz in Peiting: Die Manufaktur widmet dem kostbaren Naturprodukt Holz ihre Aufmerksamkeit in Bezug auf nachhaltiges, ökologisch verträgliches Bauen. Schotten & Hansen ist seit Jahrzehnten als Projektpartner in den Bereichen Bau, Interior Design und Raumgestaltung tätig.

Im Rahmen eines Sommerfestes präsentierte das Unternehmen in seinem neu gestalteten Showroom im Münchner Ludwigpalais seinen geladenen Gästen, wie sich Holz mit sorgfältiger Handarbeit und der Einarbeitung natürlicher Inhaltsstoffe zu außergewöhnlichen Oberflächen verwandeln lässt. Ein Experten-Talk mit Gründer Torben Hansen beleuchtete die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten speziell veredelten Holzes in der Raumgestaltung – nicht zuletzt beim Spatial Branding, einer Erweiterung des Corporate Designs mit Erlebnischarakter für alle Sinne. Gesprächspartner waren zwei seiner vertrautesten Projektpartner, die Schweizer Interior-Designerin Ina Rinderknecht und Spatial Branding-Experte Hendrik Müller vom Münchener Architekturbüro "1zu33".

Schotten & Hansen steht für höchstklassige handwerkliche Arbeit und liefert individuelle Lösungen nach Kundenwunsch. Die vom Unternehmen gefertigten Böden, Stufen und Furnierlösungen für Wände, Decken, Türen und Möbel sind ganz auf das optische und haptische Erleben des Werkstoffs Holz sowie auf die ästhetischen Ansprüche der Kunden zugeschnitten. Sie rücken das Material selbst in den Blickpunkt: Die im Haus entwickelten, innovativen Methoden der holzeigenen Prozesse mit natürlichen Mikropigmenten sowie die im eigenen Labor entstandenen Pflege- und Reinigungsmittel verstärken die Schönheit naturgewachsenen Holzes und verhelfen ihm zu Langlebigkeit und nachhaltigem Nutzen.

Langlebigkeit auch im Nassbereich

Schotten & Hansen verleiht jeder Fläche, selbst im Nass- und Poolbereich oder im Yachtinnenausbau ein besonderes Flair. Nicht nur die Auswahl geeigneter Stämme, die Schnittrichtung, die besondere Charakteristika der Maserung hervorhebt und die verschiedenen Verlegearten wirken höchst individuell. Eine Spezialität ist die riesige Palette der von der Natur selbst hervorgebrachten Farben, die – zu Mikropigmenten feinst zerkleinert – nicht aufgetragen, sondern in schonenden Verfahren in das Holz eingearbeitet werden. Diese Einarbeitung wurde beim Event anschaulich demonstriert, da jeder Gast sich ein Furniermuster in seinem Wunschton färben lassen konnte. Die Grundfarbe des Furniers wurde vorab mit reaktiven Verfahren erzeugt.

Torben Hansen, ein "dänischer Bayer"

Geschäftsführer Torben Hansen wanderte nach eigenen Angaben aus purem Freiheitsdrang ohne deutsche Sprachkenntnisse nach Bayern aus, um Schreiner-Azubi zu werden. Er sammelte Erfahrung in der Antiquitätenrestaurierung, bevor er 1984 Mitbegründer von Schotten & Hansen wurde. Nebenbei erforschte er seinen Lieblingswerkstoff "in freier Wildbahn" und dokumentierte in zahlreichen Fotos, dass Holz nicht nur "einfach irgendwie braun oder grün" ist. Die Farbpalette von Holz im unterschiedlichen Licht der Natur sei schier endlos, wobei Schwarz und Weiß für die Abstufungen zwischen dunkel und hell sorgten.

Hendrik Müller: Vom Spatial Branding bis zum Privathaus

Zusammenarbeit, ein gemeinsames Ziel und nicht zuletzt der Ideenaustausch sind Garanten für den Erfolg bei jedem Projekt – nicht zuletzt beim Spatial Branding. Dort gelte es, gleichsam die "DNA" des Produkts, die Traditionen und Werte des Produzenten zu erfassen und in eine Lokalität des „immersiven" Markenerlebnisses zu verwandeln. Hendrik Müller, Spatial Branding-Spezialist mit dem 2003 in München gegründeten Architekturbüro "1zu33", erläuterte das Konzept anhand der Präsentation des Küchengroßgeräte-Global Players Gaggenau im Showroom-Restaurant "1683" in Los Angeles.

Wie Hendrik Müller erläuterte, erzeuge "alles zusammen, vom Licht über das Mobiliar, den Geschmack der Gerichte, die handwerkliche Arbeit der Köche bis hin zum Gefühl der Wertschätzung als Gast, ein magisches Erlebnis, das sich tief einprägt." Schotten & Hansen sei bei der Umsetzung ein wichtiger Partner gewesen, so Müller: "Wir teilen unsere Sicht von Ästhetik, glauben an dieselben Werte. Bindung ist uns wichtig und wir wissen, dass ein intensives Miteinander die besten Ergebnisse hervorbringt."

Ina Rinderknecht: Moodboard und die Farbpalette der Natur

Das Prinzip der engen Zusammenarbeit und fruchtbaren Kommunikation bewährt sich nicht nur bei der Gestaltung von Events, Geschäfts-, und Ausstellungsräumen, sondern auch bei Hotels, Spas und Privathäusern. Gestalterische Arbeit beginnt für die global tätige Interior Designerin Ina Rinderknecht mit intensiver Recherche und der spielerischen Zusammenstellung von Stimmungselementen. Die Schweizer Designerin lebt in Zürich, kam jedoch in Seoul, Südkorea, zur Welt und wurde außer in der Schweiz in Indonesien und Mailand ausgebildet. Hotels, doch auch private Besitzer, unter anderem von denkmalgeschützten Häusern, zählen heute zu ihrer Klientel.

"Jedes Haus hat eine Seele, die ich nicht verkleiden, sondern mit neuen Mitteln zum Vorschein bringen möchte", erklärt sie. Von der Gliederung und Möblierung der Räume bis hin zu kleinsten Details wie Servietten reichen auf Kundenwunsch ihre Gesamtkonzepte.


Bevor sie mit der Planung beginne, recherchiere sie vor Ort und lege ein "Moodboard" an. Darin erfasse sie Stimmungen und Eindrücke rund um das betreffende Gebäude und auch in dessen Inneren. Das Moodboard, sozusagen eine Stimmungslandkarte, bilde dann die Grundlage für jede weitere Konzeption. Hierbei gilt die Leidenschaft der Designerin besonders den Farben. Das Gespür und die Liebe zu den Farben der Natur, die sich jeweils im Licht des Tages ändern, verbindet sie mit Torben Hansen, mit dem sie bereits mehrere Projekte zum Erfolg führte.


www.schotten-hansen.com


 


 

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