Für Innenarchitekten, die sich für eine nachhaltigere Planungspraxis einsetzen wollen, gibt es ab sofort ein neues Angebot. So wurde die 2019 von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und der Bundesarchitektenkammer gestartete Initiative "Phase Nachhaltigkeit" gezielt um das Themenfeld Innenarchitektur erweitert. In Zusammenarbeit mit dem bdia Bund deutscher Innenarchitekten wurde die Deklaration Nachhaltigkeit auf die besonderen Anforderungen der Innenraumgestaltung angepasst. Das Dokument unterstützt Innenarchitekten dabei, projektindividuelle Nachhaltigkeitsziele frühzeitig in ihren Bauherrengesprächen zu fixieren. Die Teilnahme an der Initiative ist für Planungsbüros kostenlos.
Nachhaltigkeit als neues Normal in der Planungspraxis zu etablieren, ist das übergeordnete Ziel der Initiative "Phase Nachhaltigkeit". In dieser engagieren sich bislang mehr als 180 Architektur- und Planungsbüros. Ein offener Erfahrungs- und Wissensaustausch steht dabei ebenso im Fokus wie das reale Handeln anstelle immer neuer Postulate.
"Die Philosophie der Initiative 'Phase Nachhaltigkeit' ist es, dass jedes Gebäude und jeder Innenraum einen aktiven Beitrag zu einer positiv gestalteten, nachhaltig gebauten Umwelt leisten kann", erklärt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. "Um dies zu erreichen, ist es entscheidend, dass bereits zu einem frühen Planungszeitpunkt die angestrebten Zielsetzungen ganzheitlich diskutiert werden, und Bauherren und Planer diese gemeinsam festhalten."
Dies gilt eben nicht nur für die Hochbauplanung, sondern genauso für die Innenraumgestaltung. Um die spezifischen Anforderungen dieser Planungs- und Bauaufgabe zu adressieren, haben die DGNB und die Bundesarchitektenkammer in Zusammenarbeit mit dem bdia jetzt das Themenspektrum der Initiative erweitert. "Wir freuen uns, dass wir gemeinsam die Angebote der Initiative 'Phase Nachhaltigkeit' so erweitern konnten, dass es die besonderen Herausforderungen von Innenarchitekten berücksichtigt", sagt Annette Brunner, Vorsitzende des bdia Landesverbands Bayern und Sprecherin der AG Nachhaltigkeit im bdia.
Die ersten Unterzeichner der Deklaration Nachhaltigkeit Innenarchitektur. Foto: Anna Rozkosny / bdia / DGNB
Ein Instrument, das Innenarchitekten dabei hilft, ihre Auftraggeber für die vielfältigen Themen des nachhaltigen Innenausbaus zu sensibilisieren, ist die Deklaration Nachhaltigkeit Innenarchitektur. Diese dient als Hilfestellung für die Kommunikation zwischen den Planern und Bauherren, indem sie die projektindividuelle Ziel- und Schwerpunktdefinition rund um die wichtigsten Nachhaltigkeitsaspekte fördert. Die Deklaration ersetzt keinen Planungsvertrag, liefert aber Anregungen, welche Themen und Leistungen in dessen Ausformulierung einfließen könnten.
Sechs Themenfelder mit jeweils bis zu vier Nachhaltigkeitszielen umfasst die Deklaration Nachhaltigkeit Innenarchitektur. Die Idee ist es, dass bereits in den frühen Bauherrengesprächen festgehalten wird, ob diese einzelnen Ziele für das konkrete Projekt sehr wichtig, wichtig oder weniger wichtig sind. Es hilft im weiteren Projektverlauf dabei, kontinuierlich zu überprüfen, ob der gemeinsam definierte Pfad noch eingehalten wird.
"Unsere Handlungsfelder und Einflussmöglichkeiten in Bezug auf die Gebäude- und Raumqualität unterscheiden sich von denen der Hochbau-Architekten, weshalb es wichtig für uns ist, mit der Deklaration Nachhaltigkeit Innenarchitektur jetzt ein Hilfsmittel zu haben, das spezifisch auf unsere Anforderungen abgestimmt ist", so Brunner.
Die Deklaration Nachhaltigkeit Innenarchitektur ist über die Website www.phase-nachhaltigkeit.jetzt kostenfrei abrufbar. Büros, die der Initiative "Phase Nachhaltigkeit" beitreten, bekommen diese in ausgedruckter Form zugeschickt, um sie direkt in ihren Bauherrengesprächen als Diskussionsgrundlage verwenden zu können. Alle Mitglieder der Initiative haben darüber hinaus kostenlos Zugang zu einem Wissenspool rund um die Themen des nachhaltigen Bauens sowie die Möglichkeit zur Teilnahme an exklusiven Seminarangeboten. Im Gegenzug verpflichten sich alle teilnehmenden Büros, die Deklaration Nachhaltigkeit in möglichst allen Bauherrengesprächen einzusetzen und sich an der Weiterentwicklung der Initiative zu beteiligen.
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