01.03.2021

Nachhaltiges Wachstum

Fotos: Grüne Erde

Schon 2018, als die Erlebniswelt der Möbelmanufaktur Grüne Erde eröffnete, erntete das Unternehmen zahlreiche Preise und enorme Resonanz. Nun plant das Unternehmen in Scharnstein/Oberösterreich auf rund 60.000 Quadratmetern einen Campus, der wie schon die „Grüne-Erde-Welt" zeitgemäßes ökologisch verträgliches Leben und Arbeiten erlebbar machen soll.

Das Areal nordöstlich der Almbrücke umfasst neben dem alten Sensenwerk noch 13 weitere Gebäude und viele Grünflächen, teilweise direkt am Gebirgsfluss Alm gelegen. Ein alleinstehendes Gebäude mit ca. 800 Quadratmetern hochwertiger Büroflächen wurde bereits bezogen, für die weitere Planung möchte sich das Unternehmen aber bewusst Zeit nehmen: Die Gestaltung des Campus ist als langfristiges Projekt auf 10 - 15 Jahre angelegt. Ende 2021 sollen die Planungen beginnen. Aktuell befinden sich die Beteiligten in der Konzeptphase. Als sicher gilt: Der Campus soll darstellen, wie ökologisches Wirtschaften Mensch und Natur gleichermaßen gerecht wird.

Schon die Erlebniswelt wurde nach ökologischen Grundsätzen aus natürlichen, heimischen Materialien errichtet. Die Fassade besticht durch eine 180m lange Spiegelschindelfassade, deren Spiegelflächen in verschiedenen Neigungen die umliegende natürlich eingebettete Landschaft in der Fassade bildlich aufnimmt und das Gebäude selbst endmaterialisiert wird. Das Gebäude ist mit Schurwolle gedämmt, wird mit Erdwärme und Solarenergie versorgt und ist damit energieautark. Die Neuerrichtung erfolgte auf derselben Grundrissfläche wie das abgebrochene Bestandsgebäude, um keine zusätzlichen Grünflächen zu belasten.

Die Materialien des Bestandsgebäudes wurden recycelt im Neubau wieder eingesetzt. Die neu benötigten Materialien bestehend aus 80% Holz und 95% erdölfreien Materialien wie Schafwolle wurden gezielt aus oberösterreichischer Produktion ausgewählt. 13 mit unterschiedlichen Waldvegetationen bepflanzte Lichthöfe und eine zurückhaltende Holzarchitektur machen die Verbundenheit mit Landschaft und Natur auch im Inneren spürbar, sorgen für eine natürliche Belichtung und Belüftung und dienen gleichzeitig als Sonnenschutz für die verglasten Räume.

Architekt Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Klaus K. Loenhart, Leiter des Studios für Architektur- und Landschaftsarchitektur terrain:integral designs, sagte damals: „Man geht nicht in ein Gebäude, sondern betritt ein Gebäude und gleichzeitig eine Landschaft. Die Grüne Erde-Welt ist eine erlebende, aber auch lebendige Landschaft, in der entwickelt, gearbeitet, besucht und entdeckt wird – und tatsächliche Lebendigkeit integraler Teil ist." Weitere Beteiligte waren das Architekturbüro Arkade Linz und die Arge Marie.