27.09.2018

Moderner Klassiker

Fotos: Thonet

Die Neue Sammlung in München nimmt den überarbeiteten Holzstuhl "404" von Thonet in ihre Sammlung auf.

Zum ersten runden Jubiläum des erfolgreichen Holzstuhls "404" haben sich Designer Stefan Diez und Thonet entschieden, einige Anpassungen vorzunehmen – auch 10 Jahre nach seiner Markteinführung soll der bereits als Ikone geltende Stuhl am Puls der Zeit bleiben. So werden der schmale "404", die etwas breitere Sesselvariante "404 F" sowie der Barhocker "404 H" ab sofort aus Eichenholz statt wie bisher aus Buche gefertigt. Die natürliche Holzstruktur und die
ansprechende Haptik der Oberfläche, die dem Möbel einen frischen und zugleich wohnlichen Touch verleihen, überzeugten den Designer, der für seine intensive Arbeit mit Materialien bekannt ist. Auch die Farbpalette wurde angepasst: Neben der Version in Eiche Natur sind sechs teils zurückhaltende, teils bunte Farben erhältlich. Zudem wurde der Neigungswinkel der Rückenlehne, die nun dreidimensional geformt ist, ergonomisch verbessert, so dass die Stühle jetzt noch bequemer sind.

Dass der noch verhältnismäßig junge Entwurf durchaus schon als Klassiker eingestuft werden kann, bestätigt die Wahl der Neuen Sammlung – The Design Museum in der Pinakothek der Moderne in München, die den "404" samt einer anschaulichen Darstellung des kompletten Entstehungsprozesses inkl. Prototypen, Mockups und einer zerlegten Variante des Stuhls ab September 2018 in ihre Sammlung aufnehmen wird. Das Programm, das sich mit dem Wiener Kaffeehausstuhl "214" und dem Bugholzsessel "209" auf historische Vorbilder bezieht, zeichnet sich durch ein spezielles Konstruktionsprinzip aus. Diez' innovative Idee, gebogene Stuhlbeine und Armlehnen in einem „Knoten" zusammenlaufen zu lassen und diesen in den unteren Teil der Sitzfläche einzulassen, konnte von Thonet dank moderner Schicht- und Formholztechnologie möglich gemacht werden: Die körpergerecht geformte Sitzfläche wird zur Mitte hin verstärkt, an den Rändern wird das Material hingegen stark reduziert. Diese Knoten-Verbindung kommt ohne jede Zarge oder Verschraubung aus.

"Mit dem '404' wollte ich die Bugholzklassiker von Thonet interpretieren und die Idee dahinter ins 21. Jahrhundert übertragen. Der Entwurf basiert auf einer einfachen Idee, die durch moderne Produktionsverfahren umgesetzt wird – so war es bei Michael Thonet auch schon", erklärt Stefan Diez seine Herangehensweise. "Der '404' sollte kein Modeartikel sein, sondern an die Unternehmenstradition anknüpfen. Ich finde, das ist gelungen." Auch Norbert Ruf, Creative Director bei Thonet, ist begeistert: "Dank der jüngsten Anpassungen erhalten unsere Kunden mit dem Programm '404' ein absolut ausgereiftes Produkt, welches über die Jahre an Relevanz gewonnen hat." Die Programmerneuerung des '404' anlässlich seines 10. Geburtstags beinhaltet u.a. die Umstellung auf heimisches Eichenholz, welches die bisher verwendete Buche ersetzt. "Die Eiche überzeugt vor allem mit ihrer markanten Maserung. Ich wollte, dass die Holzstruktur auch bei den neuen knalligen Beiztönen zur Geltung kommt. Das passt zur Leichtigkeit des Entwurfs", so Diez. Aufgrund seiner Langfaserigkeit kann das Eichenholz besonders gut gebogen werden. "Holz – und Eichenholz im Speziellen – hat die großartige Eigenschaft, elastisch zu sein, ohne zu brechen. So etwas wie beim '404', der im Prinzip eine Skulptur im Raum darstellt, kann man nur mit Holz machen", so der Designer.

Für die neue Version wurde der Neigungswinkel der leicht federnden Lehne ergonomisch angepasst und etwas nach hinten ausgeschwungen, so dass die Stühle, die keine bestimmte Sitzposition vorschreiben, heute noch mehr Komfort bieten. Seit Sommer 2018 werden der Stuhl "404", die Sesselvariante "404 F" sowie der passende Barhocker "404 H" aus Eichenholz gefertigt und sind in folgenden Farbvarianten erhältlich: Eiche natur (lackiert oder aufgehellt), Weiß lasiert oder in Schwarz, Dunkelbraun, Nussbaum, Rostrot oder Zitronengelb gebeizt.


So jung und schon museumsreif: der 404 in der Neuen Sammlung München
Die Neue Sammlung – The Design Museum in der Münchener Pinakothek der Moderne zählt weltweit zu den größten und bedeutendsten Museen für angewandte Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Im Bereich des Industrial und Product Design gilt sie als führend. "Als wir den '404' entwickelt haben, hatte ich den Wunsch, einen Holzstuhl zu entwerfen, der sich in die Thonet-Tradition einreiht, die Mitte des 19. Jahrhunderts ihren Anfang nahm. Mit der Aufnahme in die Neue Sammlung ist dieser Wunsch tatsächlich in Erfüllung gegangen, was mich natürlich sehr stolz macht", so Stefan Diez.


www.thonet.de


https://dnstdm.de

Ähnliche Artikel