05.03.2021

Vor Ort und im Netz: MCBW digital

Bringen uns all die Webcalls und Livestreams wirklich zusammen? - "DIS CONNECTED" lautet der Titel der "Keynote"-Installation zur diesjährigen MCBW. | Foto: Lérot

München gilt nach Paris als wichtigster Standort der Design- und Kreativwirtschaft in Europa. Da knickt die Munich Creative Business Week (MCBW) auch vor Corona nicht ein: Vom 6. bis 14. März findet Deutschlands größtes Designevent auch dieses Jahr statt - diesmal mit digitaler Ausrichtung. Virtuelle Keynote ist die Videoprojektion "DIS CONNECTED" an der HFF. Veranstalter ist Bayern Design.


"DIS CONNECTED" lautet die Videoinstallation, die ab morgen täglich von 18 bis 22 Uhr an der Fassade der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München aufscheint - als sichtbarer Baustein der Munich Creative Business Week (MCBW), die in diesem Jahr auch online und im Livestreaming stattfindet. Entwickelt haben die Projektion die beiden Animationsdesigner Niklas Hofer (Uber Eck) und Bastian Bormke (Motomoto), exklusiv für die MCBW.

Die Projektion will auf ein neues Miteinander aufmerksam machen: Die gezeigte Raumtypologie folge dabei den Grundsätzen des Museumsdesigns, erklärt Bastian Bormke. Entscheidend sei das Licht, das vom Raum eher ablenke, als ihn zu inszenieren. Der Raum wirke kalt und nüchtern. "Noch fehlt ihm die Wärme, die er erst durch die Menschen darin erhält."


Allerdings nur, wenn diese auch miteinander in Kontakt treten. Und genau das passiert in der Videoinstallation eben nicht: Die Anwesenden bleiben einander unverbunden, treiben isoliert durch den Raum, wirken merkwürdig abwesend und bleiben deshalb halt- und gesichtslos. 


Genau das sei es, was mit uns nach gefühlt einem Jahr Homeoffice und Onlinestreaming gerade geschehe, sagt Bormke.

 


Damit spüren die beiden Animationsdesigner eine Entwicklung auf, die sich schon länger schleichend vollzieht, nicht erst seit der Pandemie. Dabei sei die Pandemie womöglich sogar eine Chance, innezuhalten und sich dieser Dynamik zu entziehen oder ihr zumindest bewusst zu werden. Denn zu den neuen Spielregeln, die "Corona" gesetzt habe, zähle eben auch, so Niklaus Hofer, einfach mal bei sich zu sein und Ideen beim Aufsteigen zuzusehen und reifen zu lassen.

Das diesjährige Motto lautet "Shaping Futures by Design". Design bedeute längst nicht mehr nur Produktentwicklung, Design heiße, neue Prozesse, neue Beziehungen und damit neue Lösungen zu finden, erklärt Programmleiterin Lisa Braun. Wie das in den Themenfeldern Stadt, Gesundheit, Kommunikation, Bildung, Sicherheit und Arbeit aussehen kann, loten bis Sonntag, 14. März, online und hybrid die 120 Veranstaltungen der Munich Creative Business Week aus.


Der Vorteil des neuen Hybridformats: Man erreiche ganz andere Zielgruppen in einer enormen Reichweite, so Braun. Schon deshalb könne man davon ausgehen, dass das Hybridformat auch in den folgenden Jahren fortgesetzt werde. Dank der digitalen Neuausrichtung könne jeder unabhängig von Ort und Lockdown-Beschränkungen teilnehmen.


Teil der digitalen Ausrichtung sind neue Formate: Im Kunstareal in der Maxvorstadt lädt der MCBW Designwalk täglich und rund um die Uhr zu einem kuratiertem Stadtspaziergang ein. Ein Teil davon ist das Format MCBW Pop Up. Ebenfalls neu: MCBW Start up und MCBW Talents. Die Workshops, Ausstellungen Podiumsdiskussionen und Vorträge finden im Livestream statt.


 


www.mcbw.de


 

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