13.11.2020

Gewinner stehen fest

Die Jury fand in diesem Jahr virtuell zusammen: Prof. Clemens Tropp, Emre Onur, Katja Strohhäker, Isabell Lieb (als Vertretung für Agnes Hey) und Florian Freihöfer (Abb. im Uhrezigersinn). Foto: Lichtwoche München.

Die Preisverleihung des Luxi-Wettbewerbs bildet normalerweise den krönenden Abschluss der Lichtwoche München, die in diesem Jahr vom 6. bis 13. November geplant war. Aus bekannten Gründen mussten die hautnahen Lichterlebnisse, die mittlerweile zum festen Bestandteil des Münchner Kulturkalenders zählen, leider ausbleiben. Umso mehr war es den Initiatoren, dem Pflaum Verlag und seiner Fachzeitschrift Licht, ein großes Anliegen, die Auslobung des Luxi unbedingt durchzuführen. Mit dem Ziel, den beruflichen Nachwuchs zu fördern und gutes Lichtdesign zu würdigen, freut sich der Luxi seit seiner Gründung im Jahr 2015 über kontinuierlich wachsenden Zuspruch und hat sich als fester Bestandteil in der Szene etabliert.

"Luxi – der Licht-Preis" richtet sich an Studenten, Design- und Planungsbüros, Industrievertreter sowie die Start-up-Szene und zeichnet besonders inspirierende Lichtideen aus. In den Kategorien Nachwuchspreis für Lichtobjekt/Leuchte, Lichtkonzept sowie Lichttechnik, Innovationspreis und Start-up-Preis wurden in diesem Jahr insgesamt 33 Arbeiten eingereicht. Die Jurierung erfolgte am 21. Oktober in einem virtuellen Internet-Meeting. "Auch wenn dies recht ungewohnt war, empfand ich die Diskussion mit den Jurymitgliedern genauso intensiv und anregend wie unter realen Bedingungen", kommentiert Licht-Chefredakteur Emre Onur, der zusammen mit Katja Strohhäker, Baudirektorin und Stadtplanerin der Landeshauptstadt München, dem Lichtplaner Clemens Tropp, Inhaber von Tropp Lighting Design, dem Münchner Produktdesigner Florian Freihöfer sowie Isabell Lieb (in Vertretung für Agnes Hey, Geschäftsführerin des Pflaum Verlags) in der Jury des Wettbewerbs war, der anlässlich der Lichtwoche München 2015 ins Leben gerufen wurde. Mithilfe der eingereichten Videos konnte sich die Jury einen guten Einblick verschaffen, und nach etwa drei Stunden hatte man sich auf die Preisträger geeinigt.

Prinzip Akkuleuchte neu gedacht

Mit der Leuchte "Petrolight" gewann Julian Kemptner, Student an der Fachakademie für Raum- und Objektdesign in Garmisch-Partenkirchen, den Nachwuchspreis in der Kategorie Leuchte. "Petrolight" denkt das Prinzip der Akkuleuchte weiter und lässt sich mit wenigen Handgriffen in eine mobile Laterne verwandeln. Ihre unterschiedlichen Materialien und Formen schaffen Kontraste und machen die Nutzung intuitiv, der Stoff bricht das Licht und verleiht der Leuchte eine formschöne Silhouette. "Julian Kemptner hat mit seiner pfiffigen Idee das Prinzip der Akkuleuchten neu gedacht und mit dem Retro-Chic der Leuchte den Nerv der Zeit getroffen. Man möchte die wertige Leuchte nicht nur optisch, sondern auch haptisch erfahren", so ein Auszug aus der Jurybegründung.

Impulse für nachhaltige Renovierung von Bergbahnen

Den Nachwuchspreis in der Kategorie Lichtkonzept verlieh die Jury an Luca Menke von der HAWK Hildesheim für sein Konzept "Illuminated Landmark". Es zeigt, wie nachhaltiges Lichtdesign für Bergbahnen aussehen kann. Das Licht übersetzt dabei die Emotionen der Besucher zu Beginn und zum Abschluss ihres Ausflugs in die Bergwelt und bildet zwei kontrastierende Lichtstimmungen mit dynamischem Übergang. Vorbild für den Entwurf war die unterirdische Bergbahn im Wintersportgebiet Pitztal.

Dazu die Jury: "Mit seiner Idee will der Student Impulse für die nachhaltige Renovierung von erhaltenswerten Bergbahnen setzen. Besonders beeindruckt hat uns die schöne Geschichte, die Luca Menke mit seinem Konzept erzählt und die Emotionen, die seine Arbeit weckt. Die aufregende Fahrt zum Gletscher und die entspannende Talfahrt waren bei der Präsentation förmlich spürbar."

Technisch sehr ausgereift

Im Rahmen seiner Masterarbeit an der THGA Bochum hat Dennis Lyskawka das Projekt "Flux.Mi" entwickelt, eine intuitive Interaktion zwischen dem menschlichen Sein und immateriellen Algorithmen, die eindrucksvoll in Lichttechnik übersetzt wird – und errang dafür den Nachwuchspreis Lichttechnik. "'Flux.Mi' ist technisch sehr ausgereift und zeigt das große Know-how seines Machers. Im Gegensatz zu herkömmlichen Medienwänden zeigt Dennis Lyskawka, was durch moderne Technik in Zukunft möglich ist: dreidimensionale Abbilder, die nicht mehr weit von den Hologrammen entfernt sind, die wir aus Science-Fiction-Filmen kennen", so das Juryurteil.

Bringt Licht ins Dunkel

Ein weiterer Nachwuchspreis Lichttechnik wurde an Anastasia Egeressy, Anna Spengel, Bastian Eichner und Clara Gan von der Hochschule München für "Polaris" vergeben. Die Laterne bringt Licht ins Dunkel und begleitet kleine Kinder durch die nächtliche Wohnung. Mit ihrem Projekt führen die Studierenden die Kids spielerisch an die Möglichkeiten heran, die moderne Technik in Kombination mit Licht bietet. "Die Laterne ist so konzipiert, dass Eltern sie mit ihren Kindern selbst bauen und den Leuchtenkörper mit eigenen Bildern und Fotos personalisieren können. Der leuchtende Wegweiser ist pfiffig umgesetzt und fördert die Interaktion zwischen Kindern und Eltern sowie Mensch und Technik", begründet die Jury.

Den Start-up-Preis und den Innovationspreis erhielt in diesem Jahr das Lichtplanungsbüro Luminum GmbH für ihr Projekt "PostLogistics". Mit dem Konzept für die Arealbeleuchtung sechs großer Logistikzentren der schweizerischen Post zeigt Luminum eindrucksvoll, wie Lichtlösungen aussehen können, die nicht nur die Schichtarbeit angenehm gestalten, sondern auch hohe Anforderungen an Nachhaltigkeit erfüllen. "Das innovative Projekt zeigt, welche Bedeutung Vernetzung für die Industriebeleuchtung der Zukunft hat. Denn das Zusammenspiel komplexer Technologien adressiert gleich mehrere Zukunftsthemen, wie Nachhaltigkeit, vernetzte Steuerung und intelligente Außenbeleuchtung, die zur Reduzierung der Lichtverschmutzung beitragen", so das Urteil der Jury.

Darüber hinaus würdigt sie mit der Vergabe des Start-up-Preises das Ansinnen des jungen Unternehmens, Partner für Unternehmen, Energieversorger, Kommunen und Städte zu sein und mit nachhaltigen Lichtlösungen eine saubere Zukunft für nachfolgende Generationen mitzugestalten.


Der Veranstalter und das Lichtwoche-Team gratulieren den Gewinnern und danken allen Teilnehmern für ihre kreativen Einreichungen und allen Förderern für ihre Unterstützung. Die Sponsoren der 6. Lichtwoche München sind: Messe Bau 2021, BAW Bayerische Akademie für Wirtschaftskommunikation, Dekolight, Ledvance, Wibre, LED Linear, LTS, Nichia, WE-EF und Westermann Druck|pva. Charity-Partner ist der gemeinnützige Münchner Verein Horizint e.V., der sich für obdachlose Mütter und ihre Kinder einsetzt.


www.lichtwoche-muenchen.de

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