30.10.2020

Design für einen neuen Führungsstil

Nach dem neuen Konzept verschmelzen Arbeits- und Besprechungsräume zu einem großen Ganzen. Fotos: Bene GmbH

Moderne Unternehmen begreifen sich als dynamische Organisationen und setzen mehr denn je auf Teamwork und Kommunikation. Um ein so verstandenes Unternehmen effektiv zu steuern, braucht es offene und weniger formal gestaltete Räume. Für diese Konzept der "New Leadership" hat das Londoner Designstudio Pearson Lloyd eine neue Designlinie entwickelt: "Ports".

"Ports" ist Designlinie und Bürokonzept zugleich und bringt unter dem Claim "lead together" Menschen, Ideen und Funktionen zusammen. Entstanden ist die Möbellinie in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Einrichter Bene, der damit an den gemeinsamen Launch der ebenfalls von Pearson und Lloyd entworfenen Büromöbelserie "Parcs" von 2009 anknüpfen will.

"Das private Büro verschwindet langsam. Und Führungskräfte werden offener, kollaborativer, demokratischer und jünger. Deshalb brauchen sie so viel Zeit und Raum wie möglich, um die Erfüllung ihrer Pflichten zu planen und kreativ zu denken", erklärt Luke Pearson das Konzept. Dennoch definiere sich Markt für Management-Räume und Möbel noch immer über Hierarchie und alte Statuskonzepte, ohne dass auf die heutigen Bedürfnisse der Benutzer eingegangen werde, ergänzt Tom Lloyd.


Mit der neuen Linie für Bene solle nun neu definiert werden, wie ein privater Arbeitsplatz aussieht und funktioniert. Sie besteht aus drei sich ergänzenden Modulen: "Ports Lounge", "Ports" Table und "Ports Storage".

Arbeits- und Besprechungsräume verschmelzen zu einem großen Ganzen – dazu braucht es raumgliedernde Elemente, die dem Büro Struktur verleihen. "Ports Storage" ist als raumgliederndes Element einsetzbar, die möglichen Applikationen sind vielfältig. Das Möbel dient als Stauraum, Garderobe, Spiegel oder Kühlschrank, kann aber auch als Pinnwand, Regal, Whiteboard oder Screen genutzt werden.


In dem neuen Konzept ist der Tisch weit mehr als eine klassische Arbeitsfläche, er ist Ankerpunkt der Interaktion und Zentrum der Kommunikation: Im Vierfußgestell des eleganten "Port Tables" verbirgt sich eine moderne, elektronische Höhenverstellung, die den Arbeitsplatz rasch und nahezu geräuschlos zum Zentrum eines informellen Meetings verwandelt. Mit dem "Ports Power Tray" stehen Strom und Netzwerkzugang frei zur Verfügung.

Bequeme Loungebereiche gehören als fester Bestandteil zu zeitgemäßen Büroumgebungen. Das Sofa und die Lounge Chairs bilden gemeinsam komfortable Sitzlandschaften. Aus Panel, drehbarem Tisch und dem "Ports Active Chair" entsteht die "Ports Task Lounge". Mit der neuen, einzigartigen Sitzneigeverstellung ermöglicht der Lounge Chair einen nahtlosen Wechsel zwischen entspannter, passiver und aufrechter, aktiver Sitzposition. Dabei ist die Wandelbarkeit vor allem durch ein bewegliches Tischmodul sowie den funktionalen Lounge Chair gegeben. Optimal in Zeiten, in denen uns mobile Endgeräte von statischen Schreibtischplätzen befreien. Die "Ports" Task Lounge fördert in Anordnung als Meeting Lounge Begegnung und Interaktion, ganz ohne Konferenztisch und strenge Distanz.


www.pearsonlloyd.com | www.bene.com

"Dem Denken Raum geben"

Im Interview sprechen die Designer Tom Lloyd und Luke Pearson über die Idee hinter dem Bürokonzept "Ports" und wie sie sich "good Leadership" vorstellen.

Welche Motivation stand hinter der Projektidee?


Tatsächlich entstand "Ports" aus einer anhaltenden Auseinandersetzung mit dem weiter gefassten Kontext von Menschen und Beziehungen in Büros sowie mit einer Dekonstruktion der traditionellen hierarchischen Grenzen.


 


Was bedeutet "New Leadership" für Sie?


Konzentrierte Einzelarbeit und verschiedene Formen der Interaktion mit Kunden, Kollegen und Personal wechseln sich im Arbeitsalltag von Führungskräften nach wie vor ab. Dazu sind Unternehmen aber immer seltener offen hierarchisch organisiert. Das private Büro verschwindet langsam.

Und Führungskräfte werden offener, kollaborativer, demokratischer und jünger. Deshalb brauchen sie so viel Zeit und Raum wie möglich, um die Erfüllung ihrer Pflichten zu planen und kreativ zu denken.


 


Welchen Herausforderungen begegnen Führungskräfte heute?


Die Geschwindigkeit der Entscheidungsfindung ist gestiegen, da heute einfach häufiger kommuniziert wird. Deshalb muss man Führungskräften heute für intelligente Entscheidungen mehr Zeit und Raum zum Überlegen einräumen.

Für wen ist "Ports" entworfen?


Für jeden. Vor allem für Menschen, die in Unternehmen Verantwortung tragen. Doch im Grunde für jeden, der Zeit und Raum zum Denken und Organisieren braucht und sich zurückziehen möchte, in einer Atmosphäre, die klares Denken begünstigt. "Ports" ist außerdem ein Ort der Teamarbeit udn ein Raum für unkomplizierte Kommunikation.


 


Wie wird Leadership in Zukunft aussehen?


Der Bedarf an guten Führungskräften, die großartige Entscheidungen treffen, wird nie aufgrund teamorientierter Arbeitsprozesse schwinden. Unserer Ansicht nach ist Teamwork nur der Wegbereiter für gute Entscheidungen.


 


www.bene.com


 

______________________

Solist oder Teamplayer

Mit dem Sofa- und Sesselprogramm "Floater" hat Designerin Pauline Deltour das erste Worklounge-Konzept für Cor entwickelt. Massivholzrahmen werden mit einer gepolsterten Außenschale, Sitz- und Rückenpolstern sowie Boxen, Regalen oder Ablagen kombiniert. Der neue Schreibtisch überzeugt schon als Solist, in räumlichen Abwicklungen tritt er als Teamplayer auf, gemeinsam mit einem neuen Anbaupanel. Loungemodule mit Sofas oder Sesseln als Kommunikationszonen lassen sich mit Schreibtischplätzen als Arbeitszonen durchgängig verbinden, in S- oder U-Form. Unterschiedliche Panels funktionieren als "Links", um mehrere Module aneinander zu reihen, ähnlich wie bei einem Baukasten.

Neben der individuellen Ausstattung der Innenbereiche mit Tischplatten oder Hockern können auch die Außenflächen mit diversen Funktionen belegt werden. Tische, Flatscreens oder Garderobenhaken lassen sich leicht andocken, mit zusätzlichen Hockern entstehen temporäre Sitzgelegenheiten für Präsentation oder Diskussion.

Blendend ausgestattet

Statt eines statischen Tischmodells hat Uwe Fischer mit Level einen höhenverstellbaren Werk-Tisch entwickelt. Die Arbeitsplatte liegt auf Stativen; eine optisch leicht wirkende Konstruktion, die Mobilität signalisiert. Level steht überall dort, wo ein funktionaler Tisch gebraucht wird und lässt sich mit Bänken, Stühlen oder Barhockern kombinieren. Open Space Konzepte setzen auf Transparenz. Und doch gibt es Momente, in denen man lieber allein, zumindest leicht abgeschirmt von der Umgebung arbeiten möchte. Solche Rückzugs-möglichkeiten schaffen die neuen, winkelförmigen Polsterblenden in 82x53 cm Breite und 50 cm Höhe. Seitlich rechts oder links an die Tischplatte montiert, entsteht ein ästhetischer Sichtschutz – schön und diskret. Ausführungen in allen Stoffen und Ledern der Cor-Kollektion.


www.cor.de